Piz Medel
Ein Dreitausender hoch über der Greina-Ebene
ca. 3 Minuten LesezeitNachdem ich vor 6 Jahren bereits einmal mit den Skiern auf dem Piz Medel war, nehmen wir uns diesmal den Gipfel im Sommer vor.
Mit dem Auto fahren wir in die Surselva, bis nach Disentis, wo die Passstrasse zum Lukmanierpass abzweigt. Von dort ist es nicht mehr weit bis zum kleinen Dörfchen Curaglia.
Im Dorfladen können wir für ein paar Franken die Fahrbewilligung ins Val Plattas lösen. Man kann, zuerst auf fester Strasse, dann auf einer Kiesstrasse auf der Via Pardatsch bis nach Greppa (Brücke über den Rein da Plattas) hochfahren, wo es einige wenige Parkplätze hat.
Unser Hüttenaufstieg startet gemütlich - langsam steigt der Wanderweg an und führt über Alpweiden hoch bis zur Alp Sura. Immer wieder blicken wir hoch zum Talende, wo der bereits stark zurückgegangene Glatscher da Plattas hoch über den Felsen zu sehen ist. Wo wohl morgen der Weg zum Gletscher durchführen wird?
Nach der schönen Schwemmebene bei der Alp Sura steigt der Weg nun an, und weit oben können wir scho bald die Medelserhütte (Camona da Medel) erblicken.
Als wir bei der Hütte ankommen, weht schon ein frischer Wind, sodass wir den Rest des Nachmittags im schönen Esssaal verbringen.
Das Hüttenteam macht einen super Job und verköstigt uns mit leckerem Essen. So sind unsere Energiereserven für den kommenden Tag gut gefüllt.
Der nächste Tag beginnt bei uns bereits um 4:30 Uhr. Nach dem Frühstück packen wir unsere Sachen und machen uns auf den Weg zum Gipfel.
Von der Hütte, resp. der Fuorcla da Lavaz, folgen wir Wegspuren leicht abwärtshaltend nach Südwesten, um die Felsen zu umgehen. Nun geht es, teilweise mit einigen Ketten versichert, in Richtung Gletscher hoch. Die Hüttenwarte haben eine neue Route sehr gut mit Farbpunkten markiert. Wir folgen diesen bis zum Ende des Gletschers.
Hier seilen wir uns an, und steigen die etwas steile Gletscherrampe hoch. Bald einmal wird es flacher, und wir blicken über den weitläufigen Glatscher da Plattas und den Felsaufstieg zum Gipfel. Der Gipfel hüllt sich noch in Wolken, doch das sollte sich bald ändern.
Der Gletscher weist da und dort einige Spalten auf - weil der meiste Schnee aber schon geschmolzen ist, sind diese gut sichtbar und einfach zu umgehen.
Am unteren Ende des Felsgrats (Ostgrat) machen wir eine Pause, und lassen Pickel und Steigeisen zurück. Nun geht es in einfacher Kletterei hoch zum Gipfelkreuz.
Auf dem Gipfel finden wir eine windgeschützte Stelle und können so das Panorama geniessen.
Der Abstieg erfolgt nun auf demselben Weg: Zuerst steigen wir zurück zum Materialdepot, gehen über den Gletscher zurück, wandern entlang der Markierungspunkte hinunter und gelangen so zur Hütte. Nach einer weiteren Stärkung machen wir uns an den Abstieg zurück ins Tal.
Nach den beiden Tagen sind wir müde, glücklich und zufrieden. Der Piz Medel ist eine tolle, nicht zu schwierige und nicht zu stark frequentierte Tour.
- Datum
9. Juli 2022
bis 10. Juli 2022
- Region
Graubünden
- Teilnehmer
Julia
Alex
- Höhenmeter
1900m Aufstieg
1900m Abstieg
- Distanz26km
- SchwierigkeitT3WS-I