🎿 Skitour15. Februar 2013

Chüebodenhorn & Poncione di Cassina Baggio

Mit Abfahrt durch die 'Canale della fiamma'

ca. 3 Minuten Lesezeit

Wieder einmal eine Hammertour mit Matthias im Bedrettotal. Diesmal hat einfach alles gestimmt: Das Abendessen in der einsamen Pianseccohütte, das Wetter und der Schnee am Gipfeltag und die steile Abfahrt durch den ‚Canale della fiamma‘.

Eigentlich planten wir ein Tourenwochenende im Leutschachgebiet. Weil Meteoschweiz für das Bedrettotal aber besseres Wetter verspricht, machen wir uns – wie vor knapp einem Jahr – auf ins Skitourenmekka am Nufenenpass. Ich treffe Matthias mit einer Stunde Verspätung in der Innerschweiz und wir fahren mit dem Auto nach All’Acqua. In einer gemütlichen Dreiviertelstunde steigen wir zur Pianseccohütte auf, die uns seit unserer 🔗Tour zum Pizzo Rotondo in guter Erinnerung ist. Die nette Hüttenwartin ist heute Abend nicht da, hat uns aber den Ofen eingeheizt. Wir haben die Hütte für uns allein und geniessen Suppe, Fondue und Kuchen, die uns die Hüttenwartin bereitgestellt hat.

Mmh… Fondue!Mmh… Fondue!

Nach einer kalten Nacht laufen wir am nächsten Morgen um 6 Uhr im Schein der Stirnlampen los – es erste Zwischenziel ist der Gerenpass. Auf der gefrorenen Schneedecke liegt eine dünne Pulverschicht, was den Aufstieg trotz Harscheisen teilweise mühsam macht. Als der Morgen anbricht, bietet sich ein beeindruckendes Schauspiel: Der Poncione die Cassino Baggio in goldenes Morgenlicht getaucht, und über den Tessiner Bergen geht die Sonne auf – das frühe Aufstehen hat sich gelohnt! Der Blick in den ‚Canale della fiamma‘ sieht schon mal spannend aus!

Morgenstimmung im Aufstieg zum ChüebodenhornMorgenstimmung im Aufstieg zum Chüebodenhorn
Poncione di Cassino BaggioPoncione di Cassino Baggio
Blick zum Gipfel des ChüebodenhornsBlick zum Gipfel des Chüebodenhorns

Nach kurzer Pause vor dem Gerenpass nehmen wir den Gipfelhang zum Chüebodenhorn in Angriff. Gar nicht so einfach, auf dem windbearbeiteten Hang eine gute Aufstiegsspur zu finden. Wir brauchen denn auch fast zwei Stunden für die 400 Höhenmeter und haben schon ziemlich schwere Beine als wir endlich oben ankommen. Dafür werden wir mit einer grandiosen Rundsicht belohnt: Der grandiose Pizzo Rotondo, der Basòdino, die Berner Alpen, die Walliser Riesen – was will man mehr?

Ausblick vom Chüebodenhorn zum Pizzo RotondoAusblick vom Chüebodenhorn zum Pizzo Rotondo
AussichtAussicht
Aussicht mit FinsteraarhornAussicht mit Finsteraarhorn

Nach kurzer Rast auf dem windstillen Gipfel fahren wir ab zum Gerenpass, fellen wieder an und nehmen den kurzen Gegenanstieg zur Lücke am Poncione die Cassino Baggio in Angriff. Bereits vom Chüebodenhorn konnten wir beobachten, wie drei Jungs zu Fuss durch den Canale della fiamma hochgestiegen sind und jetzt noch einen Abstecher zum Hauptgipfel machen. Von der Lücke können wir uns einen ersten Blick ins Couloir von oben erhaschen: Die ersten Meter sind wirklich ziemlich steil – ca. 55°, sagt man. Weiter unten wird das Couloir breiter und flacher, was uns zuversichtlich stimmt.

Spuren zum Einstieg zur Canale della fiammaSpuren zum Einstieg zur Canale della fiamma
Sattel mit dem EinstiegSattel mit dem Einstieg
Ein letzter Blick nach Norden über den ChüebodengletscherEin letzter Blick nach Norden über den Chüebodengletscher

Wir machen nochmals Pause, schnallen unsere Skier wieder an – und dann geht’s los: Zuerst steigt Matthias die ersten Meter im Couloir ab, stürzt sich in die Tiefe und macht die ersten Schwünge. Weil viel weicher Schnee liegt, ist ein schönes Abfahren gar nicht so trivial. Wenig später taste ich mich vorsichtig vor und meistere die ersten paar Höhenmeter eher schlecht als recht. Weiter unter kommt dann aber echtes Couloirfeeling auf, als die Rinne etwas breiter und weniger tief verschneit ist.

Canale della fiammaCanale della fiamma

Viel zu schnell ist die aufregende Steilabfahrt zu Ende, doch es warten noch etliche unverspurte Höhenmeter zurück zur Piansecco-Hütte. Die Sonne hat aber schon ganze Arbeit geleistet und den Pulverschnee aufgewärmt – es fühlt sich schon fast wie auf einer Frühlingsskitour an. Um 13.30 Uhr sind wir dann wieder zurück in All’Acqua – schauen nochmals hoch zu den beeindruckenden Berggestalten des Bedrettotals und machen uns auf den Weg zurück ins Nebelland.

Kurzinfos
  • Datum

    15. Februar 2013

  • Region

    Tessin

  • Teilnehmer

    Matthias N.

    Alex

  • Höhenmeter

    1600m Aufstieg

    1600m Abstieg

  • Schwierigkeit
    SS