Capanna Pian D'Alpe
Erstmals durch den neuen Gotthard-Basistunnel ins Tessin
ca. 2 Minuten LesezeitDas Jahrhundert-Bauwerk Gotthard-Basistunnel konnte mich schon immer faszinieren. Als begeisterter öV-Nutzer wollte ich mir die Eröffnungsfeier natürlich nicht entgehen lassen. Nach einer kurzen Recherche war klar: Eine Fahrt durch den neuen Basistunnel lässt sich bestens mit einer schönen Hüttenwanderung im Tessin verbinden.
Mit dem Extrazug fahren wir um 07:40 Uhr los in Zürich. Nach Zwischenhalten in Flüelen und in Rynächt (Nordportal) fahren wir kurz nach 9 Uhr in den 57 Kilometer langen Tunnel ein. Drinnen ist es – wie es zu erwarten war – dunkel und unspektakulär wie in jedem anderen Eisenbahntunnel der Schweiz. Mir hoher Geschwindigkeit passieren wir die beiden Nothaltestellen unterhalb von Sedrun und Faido, und nach etwa 25 Minuten sehen wir Licht am Ende des Tunnels. Wahnsinn – in weniger als zwei Stunden von Zürich nach Pollegio.
Wir nehmen uns etwas Zeit, einige der Pavillons des SBB-Publikumanlasses zu besichtigen, doch unsere Blicke schwenken immer wieder gegen Südosten, hinauf zu den steilen Bergflanken. Vom Publikumsanlass wandern wir zum Dörfchen Pollegio, und steigen von dort auf dem Wanderweg hinauf in Richtung Conzanengo. Überall wächst Farnkraut und anderes Grün. Die Nebelschwaden kriechen den Hängen empor, und unten rauscht die Autobahn.
Auf ca. 750 Metern verlassen wir den markierten Wanderweg und wählen den knapp beschilderten Aufstieg, der uns über das ausgestorbene Dörfchen Conzanengo und den unscheinbaren Pizzo Forca zur Siedlung Mürisc führt. Mürisc, eine flache Wiese hoch über der Leventina, ist ein wundervoller Ort für ein Pick-nick. Eine Feuerstelle ist eingerichtet, daneben plätschert der Brunnen. Von hier ist es nicht mehr weit bis zu unserem Tagesziel, der Capanna Pian d’Alpe.
Als wir bei der Hütte ankommen, werden wir vom Hüttenwart und seiner Frau herzlich empfangen. Wir sind heute die einzigen Gäste, und können es uns vor dem knisternden Kaminfeuer richtig bequem machen.
Später, als es Abend wird, setzt Regen ein. Die Hüttenwartin bekocht uns mit selbst gemachter Pasta und einer feinen Sauce, dazu darf ein Tessiner Wein nicht fehlen. Bald legen wir uns schlafen und geniessen die Stille der Natur.
Am nächsten Morgen sieht das Wetter etwas vielversprechender aus. Nach dem Frühstück wandern wir durch die schöne Alplandschaft hoch zur Bassa dei Cantói.
Hier könnte man einen Abstecher zum Gipfel des Matro machen. Weil wir jedoch die nächste Busverbindung in Sobrio erwischen möchten, verzichten wir darauf und steigen stattdessen auf dem Wanderweg – via Cascine und Usc – hinunter zum nächsten bewohnten Dorf.
Von Sobrio bringt uns das kleine Postauto über eng gewundene Strassen nach Lavorgo. Mit einem weiteren Postauto fahren wir nach Faido, und von dort mit dem Zug zurück nach Zürich.
- Datum
4. Juni 2016
bis 5. Juni 2016
- Region
Tessin
- Teilnehmer
Alex
Fabienne M.
- Höhenmeter
1600m Aufstieg
800m Abstieg
- SchwierigkeitT2