🥾 Wanderung4. Juni 2016 - 5. Juni 2016

Capanna Pian D'Alpe

Erstmals durch den neuen Gotthard-Basistunnel ins Tessin

ca. 2 Minuten Lesezeit

Das Jahrhundert-Bauwerk Gotthard-Basistunnel konnte mich schon immer faszinieren. Als begeisterter öV-Nutzer wollte ich mir die Eröffnungsfeier natürlich nicht entgehen lassen. Nach einer kurzen Recherche war klar: Eine Fahrt durch den neuen Basistunnel lässt sich bestens mit einer schönen Hüttenwanderung im Tessin verbinden.

Von Zürich ohne Umsteigen nach PollegioVon Zürich ohne Umsteigen nach Pollegio

Mit dem Extrazug fahren wir um 07:40 Uhr los in Zürich. Nach Zwischenhalten in Flüelen und in Rynächt (Nordportal) fahren wir kurz nach 9 Uhr in den 57 Kilometer langen Tunnel ein. Drinnen ist es – wie es zu erwarten war – dunkel und unspektakulär wie in jedem anderen Eisenbahntunnel der Schweiz. Mir hoher Geschwindigkeit passieren wir die beiden Nothaltestellen unterhalb von Sedrun und Faido, und nach etwa 25 Minuten sehen wir Licht am Ende des Tunnels. Wahnsinn – in weniger als zwei Stunden von Zürich nach Pollegio.

Zwischenhalt in Rynächt. Gleich geht’s ins Loch.Zwischenhalt in Rynächt. Gleich geht’s ins Loch.
Schon wieder draussen. Am Südportal des Gotthard-Basistunnels in Pollegio.Schon wieder draussen. Am Südportal des Gotthard-Basistunnels in Pollegio.

Wir nehmen uns etwas Zeit, einige der Pavillons des SBB-Publikumanlasses zu besichtigen, doch unsere Blicke schwenken immer wieder gegen Südosten, hinauf zu den steilen Bergflanken. Vom Publikumsanlass wandern wir zum Dörfchen Pollegio, und steigen von dort auf dem Wanderweg hinauf in Richtung Conzanengo. Überall wächst Farnkraut und anderes Grün. Die Nebelschwaden kriechen den Hängen empor, und unten rauscht die Autobahn.

PollegioPollegio
Das Festgelände bei Pollegio.Das Festgelände bei Pollegio.
Aufstieg durchs Grün.Aufstieg durchs Grün.

Auf ca. 750 Metern verlassen wir den markierten Wanderweg und wählen den knapp beschilderten Aufstieg, der uns über das ausgestorbene Dörfchen Conzanengo und den unscheinbaren Pizzo Forca zur Siedlung Mürisc führt. Mürisc, eine flache Wiese hoch über der Leventina, ist ein wundervoller Ort für ein Pick-nick. Eine Feuerstelle ist eingerichtet, daneben plätschert der Brunnen. Von hier ist es nicht mehr weit bis zu unserem Tagesziel, der Capanna Pian d’Alpe.

Conzanengo. Heute ist – bis auf ein paar Hühner – niemand zu sehen.Conzanengo. Heute ist – bis auf ein paar Hühner – niemand zu sehen.
Zeugen vergangener Zeiten in Conzanengo.Zeugen vergangener Zeiten in Conzanengo.
Tiefblick nach BiascaTiefblick nach Biasca
Kurz vor MüriscKurz vor Mürisc
Malerisches MüriscMalerisches Mürisc
Idyllisch gelegen: Die Capanna Pian d’Alpe.Idyllisch gelegen: Die Capanna Pian d’Alpe.

Als wir bei der Hütte ankommen, werden wir vom Hüttenwart und seiner Frau herzlich empfangen. Wir sind heute die einzigen Gäste, und können es uns vor dem knisternden Kaminfeuer richtig bequem machen.

Später, als es Abend wird, setzt Regen ein. Die Hüttenwartin bekocht uns mit selbst gemachter Pasta und einer feinen Sauce, dazu darf ein Tessiner Wein nicht fehlen. Bald legen wir uns schlafen und geniessen die Stille der Natur.

Am nächsten Morgen sieht das Wetter etwas vielversprechender aus. Nach dem Frühstück wandern wir durch die schöne Alplandschaft hoch zur Bassa dei Cantói.

Bassa dei CantóiBassa dei Cantói

Hier könnte man einen Abstecher zum Gipfel des Matro machen. Weil wir jedoch die nächste Busverbindung in Sobrio erwischen möchten, verzichten wir darauf und steigen stattdessen auf dem Wanderweg – via Cascine und Usc – hinunter zum nächsten bewohnten Dorf.

Von Sobrio bringt uns das kleine Postauto über eng gewundene Strassen nach Lavorgo. Mit einem weiteren Postauto fahren wir nach Faido, und von dort mit dem Zug zurück nach Zürich.

Einer der zahlreichen Extrazüge bei der Einfahrt in Faido.Einer der zahlreichen Extrazüge bei der Einfahrt in Faido.

Kurzinfos
  • Datum

    4. Juni 2016

    bis 5. Juni 2016

  • Region

    Tessin

  • Teilnehmer

    Alex

    Fabienne M.

  • Höhenmeter

    1600m Aufstieg

    800m Abstieg

  • Schwierigkeit
    T2