Die Wanderung vom Monte Tamaro zum Monte Lema ist ein Tessiner Wander-Klassiker. Aus irgendwelchen Gründen ergab sich aber bisher für mich noch nie die Gelegenheit, diese Route unter die Füsse zu nehmen. Doch heute soll es soweit sein.

Wie zu erwarten, ist der Zug von Zürich nach Bellinzona gut gefüllt. Das Wetter sollte im Süden einigermassen gut sein; besser und wärmer als im Norden jedenfalls. Lustigerweise treffen wir im Zug noch Verwandte, und lustigerweise haben sie genau dasselbe vor wie wir. So reisen wir gemeinsam nach Bellinzona und weiter nach Rivera. Von dort bringt uns die Luftseilbahn zur Alpe Foppa, wo die Wanderung beginnt.

Die ganze Route ist schnell erklärt: Man folgt immer mehr oder weniger dem Grat. Die Wege sind meist breit – entsprechend zahlreiche Mountainbiker hat es hier auch – und kaum zu verfehlen.

So wandern wir von der Alpe Foppa auf breitem Weg hinauf zur La Manèra, vorbei an der Capanna Tamaro auf den Gipfel des Monte Tamaro. Hier hat es nicht nur zahlreiche Wanderer, sondern mindestens ebensoviele Ziegen.

Die Aussicht ist toll: Wie so immer im Tessin ergeben sich tolle Blicke in die Walliser Riesen (Monte Rosa, Mischabel, Weissmies, etc.), und über die Tessiner Berge in Richtung Italien.

Nach langem Auf und Ab, vorbei an goldgelben Wiesen und aschfahl wirkenden Wäldern geht es weiter, unterbrochen von Ess- und Fotopausen, bis zum Monte Lema. Hier kehren wir noch kurz ein, bevor wir die nächste Bahn hinunter nach Miglieglia nehmen.

Die Heimfahrt erweist sich als etwas umständlich: Zuerst mit dem Postauto von Miglieglia nach Novaggio, von dort mit einem anderen nach Magliaso, nun mit der S-Bahn nach Lugano, und von hier endlich mit dem Schnellzug nach Zürich.