Sentiero Bonacossa und Paternkofel
Zweitägige Tour in den Sextener Dolomiten
ca. 3 Minuten LesezeitIm Rahmen unserer diesjährigen Ferien in Norditalien darf natürlich ein Besuch der bekannten drei Zinnen nicht fehlen. Auf einer zweitägigen Wanderung erkunden wir das Gebiet rund um diese Sehenswürdigkeit.
Am ersten Tag fahren wir mit dem Camper nach Misurina und suchen uns einen Parkplatz, was gar nicht so einfach ist. Wir werden schliesslich am Strassenrand, ca. 500m südlich des Misurina-Sees fündig.
Damit wir es noch rechtzeitig auf die Hütte schaffen, nehmen wir die Sesselbahn von Misurina zum Rifugio Col de Varda. Von hier sollte uns der Sentiero Bonacossa direkt zum Rifugio Fratelli Fonda Savio führen. Doch infolge eines Steinschlags ist er gesperrt. Also müssen wir den Umweg über das Rifugio Città Di Carpi nehmen, und dafür etwas mehr Zeit einrechnen.
So wandern wir voller Elan in die richtige Richtung, jedoch auf dem falschen Weg. Nachdem wir den Irrtum bemerkt und die Zusatzschleife beendet haben, geht es nun zügig auf dem richtigen Weg los. Es hat viele Leute unterwegs – das Wetter animiert zum Wandern.
Nach einer kurzen Einkehr im Rifugio Città Di Carpi wird es nun einsamer und steiniger. Der Weg (Nr. 118) steigt nun immer mehr an in Richtung der spitzen Gipfel der Cadini-Gruppe. Hier und da ist die Wegführung im Geröll nicht ganz klar. Irgendwann finden wir dann die Route (nun Nr. 112, Sentiero Durissini) wieder und kommen zügiger weiter. Wie überall in den Dolomiten sind Klettersteige überversichert, d.h. es hat oft Seile und Griffe, wo nichts notwendig wäre. Leider sind diese aber oftmals auch in einem schlechten Zustand, was dann die Sinnhaftigkeit solcher Sicherheitsvorrichtungen wieder infrage stellt.
Pünktlich zum Nachtessen kommen wir in der Hütte Rifugio Fratelli Fonda Savio an. Die zackige Hüttenwartin weist uns auch gleich ein, und schon wenig später sitzen wir beim Nachtessen.
Nach einer erholsamen Nacht geht es am nächsten Morgen weiter: Nun entlang des richtigen Sentiero Bonacossa (Nr. 117) entlang schroffer Wände und spitzer Gipfel, bis es flacher wird und die Auronzohütte (Rifugio Auronzo) sichtbar wird. Hier können die Autos hochfahren, was natürlich zu einem grossen Gewusel führt und jegliche Bergidylle vermissen lässt. Wir versuchen, hier bald wieder rauszukommen und wandern auf dem strassenähnlichen Weg weiter zum Rifugio Laveredo und zum Paternsattel, der sich östlich der drei Zinnen befindet.
Nun die Frage: Weiter auf den ausgetretenen Pfaden, oder doch noch hoch auf einen Gipfel? Schliesslich beschliessen wir, den Paternkofel in Angriff zu nehmen und so etwas Abstand zu den Touristenströmen zu gewinnen. Sobald wir uns wieder im Klettersteig-ähnlichen Gelände befinden, hat es weniger Leute und es gefällt und wieder besser.
Mit verschiedenen Tunnels, versicherten Passagen und abschüssigen Weglein führt die Route nun hoch bis zum Gipfel des Paternkofels. Imposant, in welch unwirtlichem Gelände im 1. Weltkrieg gebaut und gekämpft wurde!
Nach der Gipfelrast steigen wir nun von der Gamsscharte, die sich kurz unter dem Gipfel befindet, in Richtung Dreizinnenhütte ab. Dieser Weg führt meist durch Tunnels – eine Stirnlampe ist hier also unbedingt notwendig. Ein Helm ebenso.
Nach einer erneuten Einkehr in der Dreizinnenhütte wandern wir zurück zum Paternsattel und weiter zur Auronzohütte. Von hier mit dem Bus zurück nach Misurina, wo unser Camper wartet.
- Datum
29. August 2017
bis 30. August 2017
- Region
Veneto
- Teilnehmer
Alex
Fabienne M.
- Höhenmeter
2100m Aufstieg
2100m Abstieg
- Distanz22km
- SchwierigkeitT5IIWS